Mit der Diagnose „Lumbago“ oder „akute Lumbalgie“ hat Ihr Arzt Ihnen einen Hexenschuss bestätigt.
Hinter den plötzlichen Schmerzen, die manchmal bis ins Bein ausstrahlen (Dann heißt die Diagnose „Lumboischialgie“.), und der Bewegungsunfähigkeit vermutet man meist einen eingeklemmten Nerv. Und zwar der Nerven, die die Wirbelsäule selbst versorgen. Das kann eine Ursache sein, muss aber nicht. Denn der Hexenschuss kann auch daher kommen, dass ein Wirbelgelenk oder ein Kreuz-Darmbeingelenk blockiert sind. Auch ein Bandscheibenvorfall in der Lendenwirbelsäule kann Ursache eines Hexenschusses sein. Und ebenso sehr starke Muskelverspannungen. Schließlich verursacht auch der allgemeine Verschleiß der Gelenke (Arthrose) mitunter einen schmerzhaften Hexenschuss. Eine schwach ausgebildete Muskulatur im Bereich der Lendenwirbel erhöht das Risiko, einen Hexenschuss auslösen, wenn man die Wirbelsäule ungewohnt belastet, zum Beispiel beim Heben, Bücken oder Drehen. Darüber hinaus zählen Experten auch eine Bindegewebsschwäche, Übergewicht, eine hohe Beweglichkeit bestimmter Abschnitte der Wirbelsäule (Hypermobilität) sowie Fehlhaltungen wie ein Hohlkreuz zu den Risikofaktoren, die einen Hexenschuss begünstigen.
Im unteren Rücken rund um die Lendenwirbelsäule sind wir reichlich mit Nervenfasern ausgerüstet, die Schmerzen weiterleiten können. Schon kleinste Auslöser wie eine ungewohnte, schnelle Drehbewegung der Wirbelsäule, etwa beim Heben schwerer Dinge, bei einem Sturz oder bei plötzlichem Aufstehen, rufen in dieser Region mitunter größten Schmerz hervor. Der Körper reagiert auf solch eine plötzliche Schmerzattacke, indem er die die Rückenmuskeln anspannt – und zwar so kräftig, dass Betroffene häufig nicht in der Lage sind, eine normale Haltung einzunehmen. Sie verharren in der manchmal merkwürdigen Haltung, die sie innehatten, als der Hexenschuss ausgelöst wurde. Da das oft eine gebückte Stellung war, der Rücken also krumm wie der einer „Märchenhexe“ ist, hat die Krankheit wahrscheinlich ihren Namen: Hexenschuss. Übrigens, laut Experten kann der Hexenschuss jeden treffen – mit einer Ausnahme: Kinder.
Es heißt, wenn der Hexenschuss nach drei Tagen Selbstbehandlung immer noch Beschwerden verursacht, sollte man einen Arzt konsultieren. Andernfalls könne sich unter Umständen der eben beschriebene Teufelskreis Schmerz-Schonhaltung-Verspannung-neuer Schmerz manifestieren. Und das wäre insofern tragisch, als dass sich unser Körper solche Muster im sogenannten Schmerzgedächtnis merkt. Das wiederum leiste laut Experten chronisch auftretenden Rückenschmerzen Vorschub.
Sind die Rückenschmerzen auch nach zwei Wochen noch da, muss der Arzt mittels einer Röntgenuntersuchung oder einer Computertomografie prüfen, ob ein Bandscheibenvorfall die Ursache dieses Hexenschusses ist. Je nach gefundener Ursache stehen verschiedene Behandlungsmöglichkeiten zur Verfügung:
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