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Physiotherapie - Rolfing hilft bei:

Rolfing

Stress, Anspannung, Verletzungen oder auch Muskelverhärtungen durch falsches Fitnesstraining können zu Haltungsfehlern und damit zu Rückenschmerzen oder in den Gelenken führen. Rolfing (auch "Strukturelle Integration" genannt) ist eine manuelle Behandlungsmethode, die eine Kombination von Bindegewebsmassage und Körperarbeit darstellt.

Beim Rolfing versucht der Therapeut, verklebte Bindegewebsstrukturen durch sanften, aber gezielten Druck zu lösen und dem Patienten insgesamt eine bessere, aufrechtere Körperhaltung zu vermitteln.

RolfingRolfing – benannt nach der Erfinderin Dr. Ida Rolf

Im Jahre 1973 gründete Dr. Ida Rolf (1896 bis 1979) in Boulder/Colorado (USA) ein Institut, an dem sie die von ihr entwickelte Methode des Rolfing lehrte. Die promovierte Biochemikerin war in den zwanziger Jahren des 20. Jahrhunderts am medizinischen Fachbereich des New Yorker Rockefeller-Institutes tätig. Sie fand heraus, dass das Bindegewebe, speziell die Muskelhäute (Faszien), dem Körper seine Form und Struktur geben. Manipuliert man diese Faszien, so ihre Annahme, lässt sich die Haltung und Form des Körpers verändern. Grundlage des Rolfings ist die Idee, dass Körper und Geist eine Einheit bilden. Dr. Rolf nimmt an, dass es für jeden Menschen eine individuell verschiedene Idealhaltung des Körpers gibt. Ihrer Ansicht nach halten verklebte Faszien den Menschen in seiner Fehlhaltung fest. Demzufolge gilt es, diese verklebten Bindegewebsstrukturen aufzulösen, um dem Patienten zu seiner idealen Haltung zu verhelfen.

Mit der Rolfing-Methode wieder aufrecht stehen

Idealerweise sollten bei einem aufrechtstehenden Menschen die Ohren, die Oberarmknochen und die Hüfte, Knie und Fußknöchel auf einer gedachten Linie liegen. Ist das der Fall, befindet sich der Mensch „im Lot“. Bei den meisten Menschen sind jedoch einige Körperabschnitte gegeneinander verschoben und damit aus dem Gleichgewicht geraten. Die Rolfing-Methode nutzt die Formbarkeit des muskulären Bindegewebes (Faszien), das sich wie ein Netz durch den Körper zieht. Direkt unter der Hautoberfläche umspannt es jeden Muskel, umhüllt die Organe und Nerven und bildet Sehnen und Bänder. Ist die Bewegungsfähigkeit eingeschränkt, soll die Rolfing-Methode nachhaltig die Spannungen in dem verkürzten und verklebten Bindegewebe auflösen.

Rolfing – So verläuft die Therapie

Zunächst überprüft der Therapeut, der sogenannte „Rolfer“, den Körper des Patienten im Stehen und bei Bewegungen auf eventuelle Abweichungen von der idealen Haltung. Dabei stellt er fest, an welchen Punkten der Körper in sich zusammensinkt. Häufig fotografiert der Rolfer den Patienten zu Beginn der Therapie, um ihm die Unterschiede in der Haltung vor der Behandlung und danach zu zeigen.

Während des Rolfings liegt der Patient auf einer Massageliege. Der Therapeut versucht, mit Fingern, Handflächen, Knöcheln und sogar mit den Ellenbogen die Faszien zu erreichen und zu bearbeiten. Dabei führt der Druck immer entlang des Schmerzes. Ein guter Rolfer benötigt viel Erfahrung und Fingerspitzengefühl. Es soll im Verlaufe der Therapie vorkommen, dass Patienten befreit weinen oder sich an längst vergessene Ereignisse, die zur Fehlhaltung beigetragen haben, erinnern.

Mit Rolfing zu einem freien Körpergefühl

Die Methode des Rolfing verspricht den Patienten neben einer Befreiung von Kopfschmerzen und Rückenschmerzen unter anderem freieres Atmen, neue Energie und Vitalität, elastische Muskeln und das Gefühl, aufgerichtet zu sein.

Rolfing  - Dauer der Behandlung und Mitarbeit

Üblicherweise besteht die Behandlung mit der Rolfing-Methode aus zehn Sitzungen. Diese sollen im Abstand von einer bis zwei Wochen stattfinden. Hierbei sollen dem Patienten auch Bewegungsmuster, die zu einer Fehlhaltung geführt haben, bewusst gemacht werden. Es ist erforderlich, dass der Patient zu einer Veränderung der alten Muster bereit ist und dass er aktiv mitarbeitet. Nach mehreren Monaten können Folgesitzungen hilfreich sein.

Gegenanzeigen – wann Rolfing nicht geeignet ist

Bei Multipler Sklerose und Osteoporose sowie bei Entzündungen von Muskeln und Gelenken (Arthritis, Rheuma) soll Rolfing nicht angewendet werden.



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