Der Schulterschmerz ist in den meisten Fällen ein sogenannter Weichteilschmerz. Er rührt nicht von den Knochen her sondern von Muskeln, Sehnen, Gelenkkapseln, Schleimbeuteln und Gelenkschmiere. Drei bis vier Millionen Deutsche lassen sich jährlich wegen ihrer schmerzenden Schulter behandeln, schätzen Experten.
Während der eine Schulterschmerz häufig ignoriert wird, weil man ihn kaum spürt, kann der andere sehr stark auftreten. Oft begleiten zusätzliche Anzeichen den eigentlichen Schulterschmerz, die sich dann ebenfalls auf Probleme der Schultern zurückführen lassen. Dazu gehören laut Experten:
Die Schulter ist bei weitem das beweglichste Gelenk im menschlichen Körper. Das Schultergelenk wird ausschließlich mit Hilfe von Muskeln und Sehnen geführt und von diesen erhält es auch seine Stabilität. Sehnen sind der weiße Teil einer Muskelfaser, der in den Knochen einstrahlt. Dagegen bezeichnet man den roten Teil eines Muskels als sogenannten Muskelbauch. Die Sehnen des Schultergelenks können sich chronisch entzünden (Arthritis, rheumatoide Arthritis). Der häufigste Grund dafür ist Verschleiß (Arthrose). Handelt es sich bei Sehnenentzündungen um bestimmte Schultermuskeln wie die der sogenannten Rotatorenmanschette - Musculus supraspinatus, Musculus infraspinatus und Musculus teres minor – fühlt man einen lokalen Schmerz oben und seitlich an der Schulter, zudem schmerzt der größere Muskelansatzhöcker am Oberarmknochen (Tuberculum majus humeri).
Die sogenannte Rotatorenmanschette, die von außen nicht zu sehen ist, da sie der kräftige dreieckige Deltamuskel (Deltoideus) überlagert, ist eine Muskelgruppe in der Schulter, zu der vier Muskel/Sehnen zählen:
Die Rotatorenmanschette sorgt dafür, dass wir die Schulter schmerzfrei bewegen können und fungiert als Stabilisator des Schultergelenks.
Kleine Risse in den Sehnen der Rotatorenmanschette können laut Experten beschwerdefrei bleiben oder über den Zeitraum von 24 bis 48 Stunden zu stetig zunehmenden Beschwerden führen. Hört man ein „Schnappgeräusch“, handelt es sich meist um größere Risse. In diesem Fall verspürt der Betroffene Schmerzen vor dem Knochenvorsprung des Schulterblatts (Akromion) oder seitlich von diesem. Die Schmerzen ziehen bis in das Schulterblatt und/oder in die Muskeln sowie in den Unterarm. Sie verstärken sich, wenn der Arm gegen einen Widerstand abgespreizt wird. Auch ein Drehen nach innen ist dann schmerzhaft. Zudem verspürt man Schmerzen, wenn auf den größeren Muskelansatzhöcker am Oberarmknochen (Tuberculum majus humeri) gedrückt wird.
Wenn das Bewegen des Schultergelenks stark eingeschränkt ist beziehungsweise jede Bewegung Schmerzen hervorruft, sprechen Mediziner von einer sogenannten schmerzhaften Schultersteife (auch Frozen Shoulder, Englisch für „erstarrte Schulter“ oder Periarthrosis humeroscapularis adhesiva, kurz: PHS genannt). Die Schmerzen, die die Schultersteife begleiten, verstärken sich vor allem, wenn der Arm nach innen oder außen gedreht wird. Oft zieht der Schmerz in den sogenannten Deltamuskel. Die schmerzhafte Schultersteife findet man häufig bei älteren Patienten.
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